Durch die Gebiets und Verwaltungsreform im Saarland wurde 1974 die Gemeinde Wiebelskirchen der Stadt Neunkirchen angegliedert, trotz Protesten seitens der Wiebelskircher Bürger (es hatte sogar eine Abstimmung gegeben, über 90% votierten gegen eine Eingliederung nach Neunkirchen)
Um nun einen Ersatz für die bisher von der Gemeindeverwaltung Wiebelskirchen geleistete Arbeit z. B. bei der Durchführung von Heimatfesten usw. zu haben, wollte man einen Dachverband für die ortsansässigen Vereine schaffen. Es waren Beschäftigte aus der ehemaligen Gemeindeverwaltung, die den Stein ins Rollen brachten. Sie wollten aber auch eine gewisse Unterstützung bei ihren nun im Neunkircher-Rathaus angesiedelten Tätigkeiten haben. So wurde 1975 der Heimat und Kulturverein Wiebelskirchen e. V. gegründet. Der erste Vorstand unter dem 1. Vorsitzenden Dr. Karl Mathias bestand fast ausschließlich aus ehem. Bediensteten der Wiebelskircher-Gemeindeverwaltung.
(Blick von der Bergehalde Wbk in Richtung Frankenholz/Höchen) |
In der Satzung ist festgelegt:
- der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der Gemeinnütigkeitsverordnung und zwar insbesondere durch: a) Förderung der Heimatpflege und der Heimatkunde b) Förderung der Denkmalspflege c) Förderung der Landschaftspflege im Sinne des Reichsnaturschutzgesetzes |
Dr. Mathias beauftragte die Vereinsmitglieder Horst Fritz und Norbert Hell mit der Sondierung auf dem der ev. Kirchengemeinde gehörenden Grundstück 1977 am Kirchberg. Der Sache war zunächst kein großer Erfolg beschieden.
Inzwischen hatte der Vorstand einige Veränderungen erfahren. So wurde nach Dr. Mathias der Wiebelskircher Kaufmann Herbert Müller als 1. Vorsitzender gewählt.
Die Grabung auf dem Kirchberg wurde weiter betrieben. Als im Sommer 1977 N. Hell einen Steinsarg mit Skelett fand, war das in Wiebelskirchen eine kleine Sensation. Das Konservatoramt musste benachrichtigt werden.
Der damalige Landeskonservator stellte die Grabung sofort ein und empfahl den Steinsarg, der inzwischen im Bauernhaus Kümmel verbracht worden war, wieder auf den Kirchberg zu verbringen. Nur den ununterbrochenen Bemühungen des HuK - Vorstandes unter dem energischen Vorsitzenden Müller, war es zu verdanken, dass die Grabung genehmigt wurde und der Archäologe E. Roth die Aufsicht übernahm. Die Grabung dauerte von 1980 bis 1983 und wurde dann, obwohl erst ein Teil des Geländes untersucht war, wegen Geldmangel eingestellt. Trotzdem war der Erfolg überwältigend. Die Fundamente einer aus dem 11. Jhr. stammenden Kirche, die in die Ruinen eines röm. Landhauses aus dem 1. Jhr. n. Chr. erbaut worden war. Ein Friedhof mit über 1000 Bestattungen, von einer Mauer umgeben an die sich eine kleine dörfliche Behausung anschloss, jede Menge Keramik und Münzen sowie etliche Steinsärge und 2 Viergöttersteine wurden ergraben. Über die Grabung bzw. die Funde wurden mehrere Doktorarbeiten und Artikel geschrieben, sowie ein Buch, jedoch steht der endgültige Fundbericht immer noch aus.
Um die Kirchbergfunde aufzunehmen wurde in dem oben genannten Bauernhaus ein Museum errichtet, dem eine Galerie für Wechselausstellungen angegliedert wurde. Der HuK führt jedes Jahr mehrere Veranstaltungen durch:
- Dorffest
- Weihnachtsmarkt
- Adventssingen
sind feste Bestandteile des Dorfgeschehens. Des Weiteren werden Vorträge, Lesungen, Ausstellungen sowie heimat- und landeskundliche Wanderungen angeboten.
Der Verein hat über 300 Mitglieder und mehrere Arbeitsgruppen. Zurzeit wird der Band der wiebelskircher Geschichte(n) erarbeitet. Das Museum mit Galerie befindet sich seit einem Jahr in der Dorfmitte, im Wibilohaus.